Julia Bayever:
„Vor fast drei Jahren flohen meine Tochter Polina und ich aus der Ukraine nach Deutschland, auf der Suche nach Sicherheit. In der Ukraine arbeitete ich 30 Jahre lang als Kunstlehrerin und vermisste meinen Beruf sehr. Deshalb begann ich sofort, Kunstunterricht für Ukrainer*innen zu geben, während ich parallel Deutsch lernte und mein B1-Zertifikat erwarb.
Vor einem Jahr erhielt ich über NEUSS HILFT die Möglichkeit, im Jugendzentrum Das InKult Kunst zu unterrichten. Dort arbeite ich mit Kindern, wir malen gemeinsam und verbessern spielerisch unser Deutsch. Diese Arbeit erfüllt mich, denn Kunst ist meine Leidenschaft und gibt mir die Möglichkeit, mich selbst zu verwirklichen.
Zwei Jahre in Folge nahmen wir an wohltätigen Weihnachtsmärkten teil, verkauften handbemalte Weihnachtskugeln und spendeten den Erlös für die Ukraine. Besonders stolz bin ich auf meine Tochter Polina – sie besucht das Marie-Curie-Gymnasium, trainiert Taekwondo, spielt Klavier und malt mit Begeisterung.
Wir sind unseren deutschen Freunden unendlich dankbar für ihre Unterstützung bei unserer Integration – ohne sie wäre dieser Weg viel schwerer gewesen.“
Umut Ali Öksüz, Vorstandsvorsitzender Interkulturelle Projekthelden:
„Zu Beginn war es nicht immer einfach, gemeinsame Wege zu finden – sei es aufgrund sprachlicher Unterschiede oder verschiedener Ansätze. Doch genau das hat unsere Zusammenarbeit so besonders gemacht: Offenheit, gegenseitiges Verständnis und Julias unerschütterlicher Einsatz haben uns nicht nur die Herausforderungen meistern lassen, sondern uns als Team auch enorm bereichert.
Das Besondere an unserer Arbeit ist, dass wir Menschen so annehmen, wie sie sind – mit all ihren Ressourcen, Stärken und auch ihren individuellen Herausforderungen. Genau das hat die Zusammenarbeit mit Julia so besonders gemacht: Durch ein offenes Miteinander und die Motivation aller Beteiligten ist es uns gelungen, ein Umfeld zu schaffen, in dem gegenseitige Wertschätzung und Vertrauen im Mittelpunkt stehen. So entstehen nicht nur großartige Teamdynamiken, sondern auch echte Erfolge – für uns alle.
Und genau das ist für uns gelebte Integration – nicht auf dem Papier, nicht in der Theorie, sondern in der Praxis, direkt an der Basis. Es geht darum, Hindernisse beiseitezuschieben und den Blick nach vorn zu richten, um echte Chancengleichheit zu ermöglichen. Indem wir uns auf die Stärken und Potenziale jedes Einzelnen konzentrieren, schaffen wir eine Grundlage für eine Zusammenarbeit, die von gegenseitigem Respekt und gemeinsamer Weiterentwicklung geprägt ist.“
An alle Unternehmen, die Fachkräfte suchen und sich für unsere Initiative „Learning by Doing – Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten“ interessieren: Bitte meldet Euch bei uns!
Nähere Informationen auf der folgenden Seite:
https://neuss-hilft.de/neuss-hilft-ukraine-learning-by-doing
Siehe hierzu ergänzend der Beitrag von Iris Wilcke in der NGZ:
https://rp-online.de/nrw/staedte/neuss/ukraine-krieg-wie-sechs-fluechtlinge-in-neuss-arbeit-fanden_aid-124302973