Ukrainerinnen in Neuss – Beispiele für eine gelungene integration. Heute im Porträt: Olga Gibert mit Jutta Schwab-Meier

 🌟 Olga Gibert (links im Bild):

„Im März 2022 floh ich mit meinem kleinen Sohn aus Odessa nach Deutschland. Die Entscheidung fiel mir nicht leicht, aber wir brauchten einen Ort, an dem er die Unterstützung bekommt, die er benötigt.

Zunächst lebten wir in einem Flüchtlingslager, dann fanden wir – durch einen glücklichen Zufall – eine Wohnung mithilfe einer deutschen Familie, die uns bis heute begleitet. Im Mai begann ich einen Integrationskurs, doch das allein reichte mir nicht. Ich wollte sprechen, verstehen, dazugehören. Also gründete ich mit Unterstützung der Alten Post ein Sprachcafé für geflüchtete Ukrainer*innen. Es wurde mehr als nur eine Lernhilfe – es wurde ein Ort der Begegnung und Problemlösung.

Im Mai 2023 erhielt ich mein B1-Zertifikat. Die Jobsuche war herausfordernd, aber ich gab nicht auf. Im Oktober bekam ich drei Angebote – und entschied mich nach einer Probezeit für Schwab-Tolles. Seit Januar 2024 arbeite ich dort als Marketingmanagerin.

Für Neuankömmlinge ist es entscheidend, dass jemand an sie glaubt. Schwab-Tolles hat mir diese Chance gegeben, mich unterstützt und mir gezeigt, dass ich dazugehören kann. Noch immer lerne ich täglich – neue Worte, neue Gewohnheiten. Ich lese meinem Sohn jeden Abend auf Deutsch vor, außer freitags, unserem Ukrainisch-Tag, damit wir unsere Wurzeln nicht vergessen.

Heute weiß ich: Ich habe nicht nur ein neues Leben aufgebaut, sondern auch Menschen gefunden, die mich begleiten – nicht nur Ukrainer, sondern auch Deutsche und andere. Sie sind meine Freunde, meine Familie. Und genau das gibt mir die Kraft, hier weiterzumachen.“

 🌟 Jutta Schwab-Meier, Geschäftsführerin Autohaus Schwab-Tolles:

„Olga hat sich Ende Oktober 2023 bei uns beworben und der Funke ist direkt übergesprungen. Bereits bei Ihrem Vorstellungsgespräch wurde klar, hier sitzt eine Frau, die etwas bewegen möchte, ganz egal, wie die äußeren Umstände sind. Die Gründung eines Sprachcafés und eines gemeinnützigen Vereins, wobei parallel die Sprache gelernt und das eigene Kind großgezogen wird. Ganz klar, eine Powerfrau.

Seit dem 01.01.2024 ist Olga nun als Marketing Managerin angestellt und ist mit Begeisterung und Motivation dabei.

Natürlich bringt die Arbeit in einem fremden Land auch Herausforderungen mit sich. Es bedarf Zeit sowie beidseitiges Verständnis, um sich an kulturelle Gepflogenheiten, Ansichten und Lebensweisen anzupassen.

Die Automobilbranche ist anspruchsvoll – und das Verständnis der unterschiedlichen Zielgruppen erfordert wie das Verständnis und die Beherrschung der deutschen Sprache in Wort und Schrift viel Übung und Erfahrung. Wir haben einen Mehraufwand durch das sprachliche und schriftliche Lektorat, allerdings sind wir guter Dinge, dass sie durch ihre Lernbereitschaft schnell weitere Verbesserungen erzielen wird.

Als regionaler Arbeitgeber setzen wir uns schon länger für junge Menschen mit Fluchthintergrund ein. Wir nehmen z. B. an der Initiative Kompass D teil, um jungen Menschen mit Migrationshintergrund den Start in das Berufsleben in Deutschland zu erleichtern. Olgas Geschichte zeigt, dass Vielfalt nicht nur eine Herausforderung, sondern vor allem eine Chance ist. Die Entscheidung, Olga in unser Team aufzunehmen, hat sich als Erfolg erwiesen und wir freuen uns auf eine weiter erfolgreiche Zukunft mit ihr an unserer Seite.“

👉🏼 An alle Unternehmen, die Fachkräfte suchen und sich für unsere Initiative „Learning by Doing – Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten“ interessieren: Bitte meldet Euch bei uns! 🤗
Nähere Informationen auf der folgenden Seite:
https://neuss-hilft.de/neuss-hilft-ukraine-learning-by-doing

👉🏼 Siehe hierzu ergänzend der Beitrag von Iris Wilcke in der RP/NGZ:
https://rp-online.de/nrw/staedte/neuss/ukraine-krieg-wie-sechs-fluechtlinge-in-neuss-arbeit-fanden_aid-124302973

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